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Krieg gegen Russland
Bei Pultusk, nördlich von Warschau, kommt am 27. 12. 1806[17] Daultannes große Stunde. Aus Marschall Davout's "Opèrations du 3.me Corps 1806 -1807"[18] geht hervor und der englische Geschichtsschreiber Rogers[19] erzählt es ausführlich, wie Daultanne den Befehl seiner Vorgesetzten in die Tat umsetzte, das V. Korps zu unterstützen und die Russen aus Pultusk zu vertreiben. Für mich als Laien ist aus den Zusammenfassungen meines Gewährsmanns Rogers, die sich auf mehrere Autoren stützen[20], schwer zu verstehen, wie eindeutig die Befehlslage war und was an eigener Entscheidung dem General Daultanne blieb. Deutlich wird, daß er nach Ansicht der betrachtenden Militärs seine Aufgabe gut gelöst hat. Und wenn ich auf Seite 262 unten lese, daß am Abend eines langen winterlichen Kampftages mit starkem Schneetreiben und heftigem Wind ein Adjutant vom Gefechtsstand des V. Korps zu Daultanne herüberkommt mit der Nachricht, der Marschall Lannes wolle noch einmal angreifen und Daultanne solle sekundieren, und der Text dann fortfährt: "Nachdem eine Stunde ereignislos vergangen war, schickte Daultanne einen Offizier zum V. Korps herüber, um nach der Ursache zu forschen. Er meldete, daß das V. Korps auf seine Ausgangsstellungen zurückgegangen sei. Daraufhin nahm auch Daultanne seine vorderste Linie zurück ... " Dann denke ich, dieser Offizier, der da in der Winternacht in fremdem Gelände auf Patrouille reitet und heil zurückkehrt, sei mein Vorfahr Pierre Henry gewesen.
Den ganzen Winter kämpft das Dritte Korps gegen Rußland, ja der Feldzug dauert bis Mitte Juni. Am 19. Juni wird zwischen Napoleon, Zar Alexander von Rußland und dem König von Preußen ein Waffenstillstand ausgehandelt. Da stand Napoleons Armee noch in Polen. Seit Juli ist Daultanne Gouverneur von Warschau. Ob Pierre Henry dort erfahren hat, daß ihm am 10. Juli in Mainz eine Tochter geboren wurde?