Die Eberhardts stammen aus dem Thüringer Wald. Natürlich sind sie evangelisch-lutherisch. Die erste Eheschließung, die ich nachweisen kann, hat 1692 in Großbreitenbach stattgefunden. Da heiratet ein Fenstermacher Eberhardt die Tochter eines Fenstermachers Eberhardt – das wird wohl seine Kusine gewesen sein. Das Handwerk der Fenstermacher umfasste "im Osten" das, was im Westen Deutschlands zwei Gewerke, die Tischler und die Glaser, leisteten. Die Fenstermacher fertigten nicht nur den Holzrahmen, sondern setzten auch das Glas ein. Glas wurde im Thüringer Wald schon seit dem Mittelalter hergestellt.

Zuerst veröffentlicht in: EKKEHARD, Familien- und regionalgeschichtliche Forschungen, Hallische Familienforscher "EKKEHARD" e. V. , Neue Folge 9 (2002), Heft 3, S. 80

1736 ist Wolffgang Nicol Eberhardt in Breitenbach oder - wie es zum Unterschied zu anderen Breitenbachs im Thüringer Wald genannt wird - Großbreitenbach geboren. Er ist der dritte Sohn seiner Eltern, die 1730 auch in Großbreitenbach geheiratet haben, und wird in seiner Heiratsurkunde "jüngster Sohn" genannt, was bedeuten würde, dass die Kinder nach ihm entweder alle weiblichen Geschlechts waren oder zumindest spätere Söhne nicht überlebt haben. Das weiß ich nicht, weil ich viel zu wenig Zeit für das ergiebige Kirchenbuch hatte.

Goethe auf der Jagd im Thüringer Wald

Veröffentlicht in: Familie und Geschichte, Hefte für Familiengeschichtsforschung im sächsisch-thüringischen Raum, Bd. VIII, 24. Jg., Heft 3, Juli-Sept. 2015, Verlag Degener u. Co.

Wolffgang Nicol und Johann Wolfgang

Am 3. September 1776 herrscht am Kahlert die helle Aufregung: ein ungewohntes Gewimmel von Menschen, Pferden, Hunden. Wo der Rennsteig sich mit der Straße von Großbreitenbach nach Gießübel kreuzt, auf der Höhe des Thüringer Waldes, findet eine Deutsche Jagd1 statt. Das weiß ich, weil mein Vorfahr Wolffgang Nicol Eberhardt davon berichtet. Was mir erst später klar wurde: Johann Wolfgang von Goethe war auch dabei.

EKKEHARD, Familien- und regionalgeschichtl. Forschungen, Hallische Familienforscher, Neue Folge 8 (2001) Heft 2, S. 56ff

Der Fechtmeister

(August Theodor Heinrich Eberhardt, geb. 2. 7. 1855, gest. 20. 1. 1928)

Mein Urgroßvater August Theodor Heinrich Eberhardt ist am 2. Juli 1855 in Arnstadt/ Thüringen als Sohn des Zeugschmiedemeisters August Eberhardt und dessen Ehefrau Johanne Friederike, geborene Weisheit, zur Welt gekommen[1]. Er hat am 20. Juni in Oberröblin­gen am See Clara Johanna Liebscher, die Tochter des Pfarrers Friedrich Heinrich Franz Liebscher und dessen Ehefrau Clara Auguste Maria Nathusius geheiratet[2]. Dieser Ehe entsprangen sie­ben Kinder[3]. Mein Urgroßvater ist ge­storben am 20. Januar 1928 in Köln in der Wohnung Zugweg 12[4], die auch meine Mutter noch als Wohnung seiner Witwe, der Urgroßmutter Jo­hanna, gekannt hat. Die Urgroß­mutter hat ihren Mann, der mit 72 Jahren starb, weit über­lebt. Ich selbst als Vierjäh­rige habe sie noch gesehen im Haus meines Großvaters von Me­ring in der Bismarckstr. 3 im heutigen Kölner Stadtteil Rodenkirchen. Sie starb[5] im für unse­re Familie schrecklichen Jahr 1944, wenige Monate nach ihrem Schwie­ger­sohn Carl, meinem Großvater, und wenige Monate vor ihrem Enkel Eberhard von Me­ring, meinem Vater.

Johann Andreas Kühmstedt war "ein Jäger aus Berka". War er ein fescher Mann in Jägeruniform, mit dem Hirschfänger an der Seite? Ein solcher Jäger wie der, mit dem Schneewittchen in den Wald geschickt wird? Ein Mann, der mit fachlicher Eleganz der bösen Königin das Herz eines Frischlings bringt statt des Prinzessinenherzens? Dass ich einen Jäger unter meinen Vorfahren habe, hat meine Phantasie beflügelt.

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